Achtung! Fernseher hört mit
Moderne Smart TVs hören auch was sie gar nicht hören sollen
Sprachsteuerung bei Elektrogeräten ist mittlerweile eigentlich keine Neuheit mehr. Ob am Handy wie beim iPhone mit Siri oder bei Alexa von Amazon. Mittlerweile verfügen Lautsprecher, Autos, ja sogar hochmoderne Küchengeräte über die Sprachsteuerung. “Wie ist das Wetter, Siri?” oder “Alexa, nenne mir bitte mal den günstigsten Flug nach Rom”, das kennen wir bereits und überrascht nur noch die Wenigsten.
Ebenso Befehle im Auto wie “Papa anrufen”, oder im Wohnzimmer “An/Aus” zum Lautsprecher oder der Stereoanlage sind keine Neuheiten mehr. Nun gibt es das auch bei Fernsehern, was zwar eine Neuheit ist, aber eigentlich niemanden überraschen sollte, oder?
Nun, grundsätzlich tut es das auch nicht. Aber was bitte haben wir da vor kurzem in der Süddeutschen Zeitung gelesen und hat uns der Spiegel oder die Welt dann auch noch mit ähnlichen Artikeln bestätigt? Dass es tatsächlich Fernsehgeräte gibt, die sprichwörtlich zuhören. Aber nicht nur wenn es gewünscht ist, wie beispielsweise bei simplen Sprachbefehlen wie “An/Aus”, wie einige Fernseher es auch aus unserem Fernseher Test können, sondern auch wenn man es nicht erwartet oder bemerkt.
Bei einem Samsung Smart TV funktioniert die Bedienung nach dem gewöhnlichen Prinzip der Spracherkennung. Ursprünglich war der Grundgedanke dabei, das Bedienen moderner Geräte zu vereinfachen. Statt die lästige Fernbedienung zu bedienen oder aufstehen zu müssen, einfach mit dem Gerät reden und sagen „Fernseher aus“ und das Gerät schaltet ab. Oder wer kennt das Gefühl es sich auf der Couch gemütlich gemacht zu haben, mit einem Tee und der Decke und dann fällt einem ein „Ach Mist, die Fernbedienung liegt ja auf dem Tisch“. Für solche Fälle reicht es, dem Fernseher einfach zu sagen „Geh an!“. Aber was, wenn der TV unsere Gespräche belauscht? Während der TV Show bei unseren privaten Gesprächen?
Nun wissen wir natürlich nicht an wen. Wir würden gerne glauben und hoffen dass es Samsung selbst ist, die die Worte herausfiltert und dann daraus bessere Bedienungsfunktionen für die Kunden erstellt. Damit in Zukunft der TV auch darauf reagiert wenn man sagt „Läuft irgendwo gerade nicht eine dämliche Gesangs Show oder Dschungelcamp?“ und einen dann zu einem Box Event weiterleitet, damit man mental seine Frustration über das TV-Programm rauslassen kann.
Aber mal zurück zu dieser Lizenzvereinbarung. Unserer Meinung nach, ist das eine Warnung, anders ist dieser Satz für uns nicht zu verstehen. In dem Unterpunkt „Drittanbieter“ steht dementsprechend auch: „Samsung ist nicht verantwortlich dafür, wie diese Drittanbieter Privatsphäre- und Sicherheits-Maßnahmen umsetzen“. Aha. Sehr interessant. Zum Glück können Nutzer das aber je nach Laune abschalten und somit entspannter vor dem Fernseher reden. Es werden wohl erst dann Mitschnitte über das Internet übermittelt, wenn der Nutzer per Knopfdruck auf der Fernbedienung eine Sprach-Suche aktivierten möchte. So gibt der Fernseher dann lediglich Befehle weiter, die wir ihm geben. Einige Befehle sind auch vorprogrammiert, wie etwa „An/Aus“ oder „Kanal 5, bitte“. Diese sind über Codes programmiert. Über weitere detailliertere Befehle greift der TV aber nun mal auf das Internet zu.
Aber nicht nur wir, sondern auch in zahlreiche Foren und auf diversen Websites diskutieren die Kunden wie wild darüber, was davon zu halten sei. Der Blog „Netzpolitik“ warnt vor der „Datensammel-Wut“ der Konzerne bei gleichzeitig abnehmendem Schutz der Konsumenten. Eigentlich ist es ja die Aufgabe des Nutzers selbst sich über die AGBs zu informieren, aber wer macht das schon?! Nun ja, auf jeden Fall bemüht sich Samsung nun um Schadensbegrenzung und beteuert, dass die Privatsphäre der Nutzer hoch und heilig sei und dass die Aufnahmen an Drittanbieter nur verschlüsselt weitergegeben würden. Aber wie viel Verlass ist dabei?
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