Beamer gegen Fernseher: Welches Medium eignet sich für das eigene Heimkino?
Spätestens, seit ein Eintritt ins örtliche Kino inklusive dazugehörigem Popcorn und Getränk mit unverschämten 20 Euro zu Buche schlägt, ziehen es zahlreiche Cineasten vor, ihre Lieblingsfilme in den heimischen vier Wänden zu genießen. Einzig und allein bei der Frage nach dem optimalen Wiedergabe-Feeling gehen die Meinungen vieler Filmfans noch weit auseinander: Während die einen auf einen möglichst großen Fernseher setzen, schwören andere auf die großflächige Projektion eines Beamers. Innerhalb unseres nachfolgenden Artikels verraten wir Ihnen die jeweiligen Vor- und Nachteile.
Groß, größer, Beamer: Auch XXL-Fernseher chancenlos gegen imposante Projektor-Bildgröße
Während Fernseher mit großen Bilddiagonalen noch vor gar nicht allzu langer Zeit überwiegend der besserverdienenden Bevölkerung vorbehalten waren, sind die Anschaffungspreise für einen XXL-Fernseher in den vergangenen Jahren rapide in den Keller gesunken: Bereits für deutlich unter 1.000 Euro bieten zahlreiche namhafte Hersteller imposante Geräte zwischen 50 und 60 Zoll in ihrem Sortiment an, kleinere Modelle mit einer Größe von 40 Zoll erweisen sich selbst für besonders sparsame Filmfans als attraktives Schnäppchenangebot. Die Testsieger unter Ihnen haben wir in einem separaten Fernseher Test gekürt. Trotz ihrer imposanten Maße können größere Fernsehgeräte jedoch bis zum heutigen Tage nicht mit den überragenden Bildgrößen eines Beamers mithalten: Nahezu sämtliche modernen Geräte bringen es hier auf eine beachtliche Bilddiagonale von zehn Metern – umgerechnet auf einen Fernsehbildschirm entspricht dies einer Größe von 378 Zoll. Dass viele Filmfans dennoch weiterhin auf ein klassisches TV-Gerät setzen, ist in erster Linie dem hartnäckigen Gerücht geschuldet, dass das projizierte Bild eines Beamers deutlich schlechter daherkommt, als das eines Fernsehers. Völliger Quatsch, erklärt Jürgen Nadler vom Verbrauchermagazin „Stiftung Warentest“: So seien moderne Beamer laut seiner Aussage erstaunlich kontrastreich und „richtig gut“, insofern man sie in einem abgedunkelten Raum einsetzt. Genau hier liegt allerdings auch der Knackpunkt: In einem sonnendurchfluteten Raum zieht jeder Fernseher klar an der Leistung eines Beamers vorbei – wer also tagsüber echtes Kinofeeling genießen möchte, benötigt zwangsweise ein Zimmer, welches sich jederzeit problemlos abdunkeln lässt. Eine hochwertige Beamer Leinwand trägt ebenfalls zur Qualität des Bildes bei.
Bildprojektion des Beamers: Überzeugende Farbdarstellungen, schwächelnde Schwarzwerte
Neben dem bereits angesprochenen Kontrastwert, der bei nahezu sämtlichen Beamern sehr gut ausfällt, überzeugen die handlichen Projektoren auch durch eine natürliche Farbdarstellung, die sich durchaus mit der eines modernen Fernsehers messen kann – lediglich der Schwarzwert fällt bei Fernsehern in der Regel deutlich besser aus. Ein weiterer Nachteil des Beamers: Anders, als ein klassischer Fernseher, zeigt sich dieser ausschließlich für die Übertragung des eigentlichen Bilds verantwortlich. Damit das Kinoerlebnis in den heimischen vier Wänden auch zu einem akustischen Highlight wird, ist die Anschaffung eines separaten Lautsprechersystems samt Verstärker vonnöten, bei dessen Anschluss insbesondere technisch unversierte Nutzer ihre Probleme haben könnten. Bei einem modernen Fernseher genügt hingegen die schnelle Kopplung an das Stromnetz sowie der zusätzliche Anschluss eines DVD- oder Blu-ray-Players, um innerhalb weniger Sekunden loslegen zu können – viele moderne Geräte sind darüber hinaus auch mit einem eingebauten Receiver ausgestattet, welcher den kinderleichten Empfang verschiedenster Fernsehsender ermöglicht. Ebenfalls interessant: Fernsehgeräte, die von ihrem Hersteller als „Smart TV“ beworben werden, bieten ihrem Besitzer eine Vielzahl an interessanten Funktionseigenschaften, von denen Nutzer eines Beamers nur träumen können. Hierzu gehören beispielsweise diverse Online-Angebote, Spiele und der Zugriff auf Video-on-Demand-Dienste und Mediatheken.
Räumliche Darstellungen in den heimischen Wänden: Fernseher und Beamer mit 3D-Funktion
Neben einer gestochen scharfen Auflösung setzen nahezu sämtliche Hersteller von Fernsehern und Beamern neuerdings auf eine integrierte 3D-Funktion, welche die Betrachtung von aktuellen Filmen und Dokumentationen ermöglicht, die in räumlichen 3D produziert wurden – darüber hinaus lassen sich mit einem solchen Gerät auch räumliche Videospiele zocken. Doch Vorsicht: Nicht jeder Fernseher, der ein 3D-Logo auf seiner Verpackung trägt, arbeitet nach der selben Darstellungsweise. Unterschieden wird bei den einzelnen Geräten zwischen Shutter- und Polfiltertechnik. Während die Shutter-Technologie die vollen 1920 x 1080 Pixel (Full-HD-Auflösung) unterstützt, wird die Auflösung bei einem Modell mit Polfilter-Technologie halbiert, um somit jedem Auge ein Bild mit halbierter Auflösung zukommen zu lassen – hierdurch leidet im Umkehrschluss natürlich auch die dargestellte Qualität des Bildes. Für die Polfilter-Technologie spricht hingegen der deutlich günstigere Anschaffungspreis der zwingend benötigten 3D-Brillen: Während diese oftmals schon für minimale Euro-Beträge zu haben sind, erweist sich die Anschaffung einer batteriebetriebenen Shutterbrille als deutlich kostspieliger. Im Bereich des Beamers setzen die Hersteller hingegen fast ausschließlich auf die modernere Shutter-Technologie, die sich hier im Gegensatz zum Fernseh-Segment schnell zu einem immensen Erfolg entwickelt hat, obwohl die Helligkeit bei vielen Beamern im 3D-Modus sichtbar zurückgeht. Darüber hinaus müssen potentielle Kunden noch zusätzliche Anschaffungskosten für die 3D-Brille sowie einen kompatiblen Transmitter zur Signalübertragung einplanen.
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