Die Welt der Unterputz-Lautsprecher (Teil1)
Unterputz Lautsprecher sind etwas ganz besonderes. Sie werden auch oft als „unsichtbare Lautsprecher“ bezeichnet. Gar nicht allzu viele kennen diese Art von Beschallung, können sich aber vom Namen her schon einiges ableiten. Was genau sind Unterputz Boxen, wie werden diese installiert, wie funktioniert dieses recht aufwendige Soundsystem daheim, welche Hersteller sind im Spiel, was kostet das und welche Vor- sowie Nachteile bringt diese Art von Soundsystem mit sich? Diese Fragen möchten wir in diesem Beitrag aufgreifen und die wichtigsten Informationen liefern.
Was sind Unterputz-Lautsprecher?
Die sogenannten Unterputzlautsprecher sind, wie der Name schon sagt, Lautsprecher, die hinter bzw unter dem Putz der Wand installiert werden. Der Sinn dabei liegt darin, möglichst wenig von dem Lautsprecher zu sehen, aber möglichst gute Qualität zu erzielen oder die vorhandene Qualität auch beizubehalten. Unterputzlautsprecher verstecken sich aber keinesfalls, sie können größer oder kleiner sein, es gibt verschiedene Größen, die Vielfalt ist hier ebenso breit wie bei normalen Lautsprechern.
Sie können in der Wand, an der Decke oder gar unter dem Boden installiert werden. Diese Art von Lautsprechern ist heutzutage in den meisten öffentlichen Einrichtungen vorzufinden, wie Schulen, Büros, Supermärkte und weitere Einrichtungen. Immer beliebte wird diese auch in Designer Wohnungen oder modernen Häusern, sowie Hotels und Appartments die meist an Kunden vermietet werden. Auch, weil das HiFi System so sicherer ist, geschützt hinter der Wand kann nur durch ungewöhnliche Umstände etwas kaputt gehen.
Nicht jeder, der eine tolle HiFi-Anlage hat, möchte diese auch sehen oder vor der Nase stehen haben. So manchem ist Platz, vor allem in etwas kleineren Wohnverhältnissen, hoch heilig und da spielt jeder Meter eine wichtige Rolle und eine gute und leistungsstarke HiFi Anlage kann so einiges an Platz wegnehmen.
Daher bieten sich eine Reihe ausgefeilter Lautsprecher-Lösungen an, die sich so gut verstecken lassen, dass man fast gar nichts mehr von ihnen zu Gesicht bekommt. Für den typischen HiFi-Fan, der es gern hat, seinen teuren Boxen ins Auge zu sehen, mag es sicher etwas komisch sein, denn die Decken und Wände tun ihre Münder auf und verschlucken die Boxen sprichwörtlich.
Für so manche ist dies eine Erleichterung, denn ganz ehrlich, wer will schon tagtäglich das Gefühl haben, in einem Tonstudio zu sitzen, umgeben von Boxen, Verstärkern, Kabeln und sonstigen Geräten, die letztendlich nur einen Zweck haben, nämlich die Musik wiederzugeben. Letztendlich werden sie aber zu Staubfängern und verschwenden eine Menge Platz, die man gerne anderweitig verwenden möchte.
Trend aus den USA
Kommen tut der Trend, wer hätte es gedacht, aus den USA. Diese sprachen damals als erste von den sogenannten „In Wall“ und „In Ceiling“ Lautsprechern. Inzwischen ist dieser auch in Europa angekommen. Obwohl es in den USA, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten viel einfacher ist solche Lautsprecher anzubringen, da die meisten Häuser aus Holz bestehen, gelang der Trend auch nach Deutschland, wo es ein äußerst schwieriges und kostspieliges Unterfangen ist, in einem typischen deutschen Betonbau die Einbau-Lautsprecher zu installieren.
Installation
Die Amerikaner brauchen eigentlich nur ein wenig handwerkliches Können und eine Stichsäge, anders als bei uns, wo man mit schwerem Gerät anrücken muss um die Wand aufzubrechen. Im besten Falle sollte man schon beim Bau seines Hauses entsprechende Nischen und Kabelkanäle in den Wänden einplanen, wer das aber nicht hat, der ist im Nachhinein mit einer zweiten Wand besser dran. Zwar kostet die etwas Platz, lässt sich aber im Trocken-Bauverfahren problemlos errichten.
Um alles der nötigen und dahinter verborgenen Technik anzupassen, bedarf es an nicht mehr an besonders viel. Am besten erstellt man den Lautsprechern die eingebaut werden sollen gleich ein eigenes Gehäuse hinter der zweiten Wand, so beeinflussen sich die Tieftöner nicht gegenseitig. Jeder Lautsprecher strahlt nämlich auch Schall auf der Rückseite ab und der würde dann hinter der Trennwand für unangenehme Töne und Vibrationen sorgen.
Verborgene Qualität
Einbau-Lösungen sind alles andere als einfach, schon allein wegen der Optik und der Installation. Doch der Aufwand kann sich definitiv lohnen. Gute Hersteller in diesem Bereich wie KEF, Canton oder Focal haben einige kompakte High-Tech Lösungen parat, die mit den hochwertigen Chassis-Technologien der besten HiFi- und High-End-Boxen ausgestattet sind.
So werden oft die Beryllium-Hochtöner aus der Referenz Klasse verwendet, oder aber auch die bewährten Aluminium-Membranen bei InWall- und In Ceiling-Wandlern der Pro-House-Serie sowie die Koaxial-Zwei-Wege-Chassis. Einige dieser Begriffe werden Ihnen womöglich nicht sehr viel sagen, dies ist erstmal auch nicht wichtig.
Aber auch physikalisch gesehen ist das Einbau-Prinzip gut. Beispielsweise werden damit die Raummoden gleichmäßig „angeregt“. Der Schall, der vom Schall erzeugt wird, wird so also auf perfekte Weise in den Raum geleitet. Auch in Sachen Bass ist das Einbauverfahren mit dem Muster von der endlosen Schallwand nur zu Gute. Für gewöhnlich baut man Boxen um die Chassis herum, da sich der Schall, der von der Membran nach vorne abgestrahlt wird, mit dem Schall, der nach hinten bestrahlt wird, gegenseitig eliminieren würden. Das soll die akustische Effizienz, oder auch „Wirkungsgrad“ genannt, steigern und sogenannte akustische Kurzschlüsse vermeiden. Egal welches Gehäuse es auch sein mag, beim Bass kann es in der Praxis aber niemals groß genug sein, um bei den großen Wellenlängen den optimalen Effekt zu erzielen, eine Wand schon.
Für diejenigen, die noch nicht ganz verstanden haben, um was es geht und im Endeffekt nur das Wichtigste interessiert, nämlich was hinten oder vorne aus den Boxen rauskommt, drücken wir es mit etwas einfacheren Worten aus. Die Einbau-Lautsprecher haben generell, obwohl sie recht unauffällig sind, viel weniger Probleme, einen Raum zum Tosen zu bringen. Sie bieten satten und wuchtigen Bass sowie saubere, stabile und klare Wiedergaben. Und das sprichwörtlich aus dem Nichts.
Sogar der Subwoofer ist unsichtbar
Die die ordentliche Bass-Orgien feiern wollen oder beim Heimkino Abend die Spezialeffekte aus dem LFE-Kanal schön brachial im Trommelfeld fühlen möchten, die können mit einem Einbau-Subwoofer auf ihre Kosten kommen. Ist das Teil eingebaut, sieht man praktisch garnichts mehr von dem Aktiv-Bassmodul. Wer will kann natürlich die Gitter der Einbau-Lautsprecher der Wand farblich anpassen, tut dem Teil nicht weh.
Der Wandeinbau ist natürlich viel einfacherer durchzuführen als der Deckeneinbau, der Wandeinbau eignet sich sowieso besser für klanglichen Genuss. Viele Haus- und Wohnungsbesitzer hängen aufgrund von Renovierungen sowieso die Decke ab, beispielsweise um Deckenleuchten anzubringen oder ähnliches. Ausgefuchste Klammer-Systeme vereinfachen jegliche Form von Einbau und sind daher nur zu empfehlen.
Wer beispielsweise im Bad bei dem morgendlichen Ritual oder der Dusche nur zu Nachrichten und etwas Hintergrundmusik aus dem Radio entspannen möchte, der benötigt keineswegs einen übertriebenen Aufwand zu betreiben. Die heutigen Decken-Lautsprecher, wie beispielsweise der Canton InCeiling 865 DT besitzen zwei Hochtöner und einen allgemeinen Tiefmitteltöner für alle Tonkanäle. Dadurch erfährt die Wiedergabe eine spezielle Räumlichkeit aus dem Lautsprecher. So spart man sich einige Kosten und auch Aufwand was Montage einiger Gerüste erspart.
Mehr erfahren: Die Welt der Unterputz-Lautsprecher (Teil2)
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